Ein ganz normaler Tag

26. November 2010 | Freitag, November 26, 2010

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Carsten Knobloch berichtet auf seinem Blog stadt-bremerhaven.de über das digitale Leben und gibt nützliche Tipps und Tricks für Android, Google Mail und Co. In seinem Gastbeitrag für den Google Produkt-Kompass überlegt Carsten, a.k.a. Caschy, wie ein ganz normaler Tag wohl vor Android-Zeiten ausgesehen haben mag.

Es ist der 26.11.1990. Ich habe einen Termin in einer fremden Stadt. Bereits am Vortag habe ich mir meine Straßenkarte zurecht gelegt und die Route geplant.

Nach der ersten Stunde Fahrt wird es mir bereits im Radio zu langweilig und ich wühle in meinen Kassetten. Irgendwann spüre ich, dass ich schon längst an einer anderen Abfahrt sein müsste. Ich habe mich in der Tat verfahren. Heftiges Nachschlagen einer Alternativstrecke.
Irgendwann bin ich doch am Ziel angekommen und konnte meinen Termin hinter mich bringen. Jetzt mal was essen. Ich fahre durch das kleine Städtchen und halte Ausschau nach kleinen Bistros, die einem hungrigen Reisenden etwas bieten.

Leider weiß ich nicht, was mich erwartet. Ich bin in einer fremden Stadt und kann nicht beurteilen, wo man gut und günstig essen kann. Halt – mein Arbeitskollege war doch letzten Monat in dieser Stadt. Den rufe ich einfach mal an. Nach fünf Minuten bin ich an der Telefonzelle angekommen und wühle in den Hosentaschen. Tja, nur Scheine, leider keine 20 Pfennig klein.
Ohne einen Anruf getätigt zu haben, kehre ich in ein Gasthaus ein. Man kann es nicht anders sagen: die Bedienung war unfreundlich, das Essen gerade so genießbar. Definitiv ein Laden, den man nicht weiter empfehlen würde.

Nachdem ich die Rückfahrt hinter mich gebracht habe, falle ich leicht entnervt in den heimischen Sessel und versuche übermüdet, noch die Nachrichten im TV zu schauen.

Es ist der 26.11.2010. Ich habe einen Termin in einer fremden Stadt. Kein Problem, ich habe bereits vorher bei Google Maps geschaut, in welches entlegenes Städtchen es mich beruflich zieht. Unwahrscheinlich schickes Örtchen, dieses Oberstaufen. Bestimmt 10 Minuten versank ich in der Google Street View Ansicht, um mir die schönen Fachwerkhäuser anzuschauen.


Ganz entspannt steige ich in mein Auto und starte die Google Maps Navigation. Mit der Car Home App geht das ganz einfach. Ich habe keinen Bedarf mehr an einem extra Gerät zur Navigation, dies erledigt mein Handy.


Irgendwann bin ich am Ziel angekommen und konnte meinen Termin hinter mich bringen. Jetzt mal was essen. Mal sehen, was die Bewertungen im Internet so aussagen. Ich starte Google Places auf meinem Gerät und schaue, was sich als empfehlenswert herausstellt. Ich finde viele gute Lokale mit Bewertungen. Ach, ich schaue einfach mal, was meine Freunde und Bekannten so empfehlen. Aus diesem Grund nutze ich schließlich Google Hotpot.


Vorher suche ich in der fremden Stadt noch den nächsten Geldautomaten. Auch diese Info finde ich in den Google Places. Während ich am Geldautomaten stehe, vibriert mein Handy. Eine E-Mail mit einer Standortbenachrichtigung. Unglaublicher Zufall: ein Freund ist in der selben Stadt, wie mir Google Latitude gerade mitgeteilt hat. Ein kurzer Anruf, ein kurzer Smalltalk und wir beschließen, gemeinsam in das gut bewertete Lokal zu gehen.

Die Bewertungen haben mich nicht belogen und auch ich kann nach meiner Mahlzeit dem Lokal eine gute Bewertung verpassen. Ich muss es niemanden groß erzählen, meine ehrliche Bewertung ist später für alle sichtbar.

Bevor ich nach Hause fahre, werfe ich noch einen Blick in die Nachrichten und E-Mails des Tages. Ist ja kein Problem heutzutage.

Meine Navigation führt mich elegant wieder nach Hause. Ganz stressfrei. Währenddessen telefoniere ich über das Headset mit Freunden, um das Wochenende zu planen, sie haben Karten für ein Fußballspiel bekommen, wie ich via Twitter und der Mail an mich entnehmen konnte.

Meine Fahrt ist beendet, bevor ich mein Handy aus der Halterung nehme, verharre ich. Was für ein passender Song. Android von Green Day tönt es aus meinem kleinen und mobilen Begleiter, der mich nicht nur meinen heutigen Tag planen ließ, sondern sich als unverzichtbares Werkzeug in der heutigen digitalen Welt positioniert hat.

Was mag uns wohl die Zukunft bringen? Ich bin sehr gespannt auf die Verschmelzung aller Informationen auf meinem digitalen Begleiter.