Tipps zum Modellieren mit SketchUp
13. August 2009 | Donnerstag, August 13, 2009
Labels: Google SketchUp
Tobias Merk gewann den 2. Platz in unserem diesjährigen Brückenmodellierwettbewerb für Studierende. In diesem Post gibt er weitere Hintergrundinformationen zu seinen Modellen sowie Tipps zum Modellieren in SketchUp.
Nach meiner erfolgreichen Teilnahme am Brückenmodellierwettbewerb habe ich heute die Möglichkeit, euch ein bisschen über meine Modelle aus dem Wettbewerb zu berichten. Danach möchte ich euch noch einen kleinen Einblick in den Entstehungsprozess eines Modells geben. Dazu werde ich ein paar der verschieden Arbeitsschritte etwas näher beschreiben.
Die Wettbewerbsbeiträge:
Bei meinen Brückenmodellen entschied ich mich vor allem für historische Brücken, da ich es besonders bemerkenswert finde, wie die Baumeister teilweise schon im Mittelalter ohne die heutigen statischen Berechnungen solch große Ingenieurleistungen zu Stande bringen konnten.
- Die Steinbogenbrücke in Harburg wurde 1729 in der jetzigen Form erbaut, im Krieg gesprengt, aber danach wiederhergestellt. 2005-2008 wurde sie renoviert.
- Die Steinbrücke in Ebermergen stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert und überspannt die Wörnitz.
- Die Brücke in Wallerstein ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeit der Anpassung des Google Earth-Terrains.
- Die Steinerne Brücke (Bauzeit 1135-1146) ist eines der Wahrzeichen von Regensburg und gehört somit auch zum Weltkulturerbe. Sie gilt als das größte Ingenieurbauwerk aus dem Hochmittelalter im Abendland, das heute noch voll funktionstüchtig ist.
- Bei der Brücke in Augsburg arbeitete ich hauptsächlich mit transparenten Texturen, um die Komplexität der Stahlträger auf einfach Weise darzustellen.
Daten und Informationen sammeln
Bevor man überhaupt mit dem Modellieren beginnen kann, braucht man zumindest ein paar Informationen über das zu modellierende Objekt. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man die Möglichkeit hat, das Objekt vor Ort zu besichtigen. Dann sieht man schon einmal die Größenverhältnisse und kann eventuell ein paar Maße nehmen und von allen Seiten Fotos machen, welche man später auch noch für die Texturen braucht.
Falls man diese Möglichkeit nicht hat, muss man sich diese Informationen aus dem Internet besorgen. Gerade bei bekannteren Gebäuden findet man etliche Bilder auf Bilddiensten wie Picasa, Flickr oder Panoramio, die man dann als Grundlage zur Modellierung verwenden kann. Manchmal kann man auch bei Wikipedia exakte Höhen- und Breitenangeben finden, was einem die Arbeit natürlich sehr erleichtert.
Modellieren mit Komponenten
Beim Modellieren ist es wichtig, von Beginn an exakt zu arbeiten und sich vor allem zuvor zu überlegen, welche Bauelemente häufiger in dem Objekt vorkommen. Es ist nämlich möglich, ein solches Bauelement als Komponente zu modellieren, welche man dann immer wieder verwenden kann. Somit spart man sich zum einen Arbeit und zum anderen kann man die Dateigröße sehr gering halten. Im Fall meiner Brücken konnte ich die Bögen sowie die Pfeiler und Brüstungen als Komponenten entwerfen und immer wieder verwenden.
Texturieren
Sobald man sein Objekt fertig hat, geht es ans Texturieren. Meiner Meinung nach ist dieser letzte der aufwendigste aller Schritte. Zwar bietet SketchUp die Möglichkeit, Fotos direkt im Modell an die Flächen anzupassen, was auch recht schnell und unkompliziert funktioniert, aber um am Schluss wirklich die besten Ergebnisse für das Objekt zu erzielen, empfehle ich die vorherige Bearbeitung der Texturen in einem externen Programm.
Neben kleineren Schönheitskorrekturen wie der Anpassung von Farbe und Helligkeit sollte man vor allem diese beiden Bearbeitungen vornehmen:
- Zum einen entzerrt man die Perspektive bei Flächen, die man nur schräg abfotografieren konnte. Dadurch lassen sich die Texturen sehr einfach auf die Modellflächen legen.
- Zum anderen sollte man die Texturen kacheln d.h. die Ränder laufen nahtlos ineinander über. Dadurch werden unschöne Kanten auf den Modellflächen vermieden. In den meisten Fällen ist eine Texturgröße von wenigen hundert Pixeln und einer Dateigröße von 100kb ausreichend.
Post von Tobias Merk, Hochschule Augsburg
in Zusammenarbeit mit Stefanie Schneider, Google-Team