Reise unter die Meeresoberfläche mit Google Earth 5.0

2. Februar 2009 | Montag, Februar 02, 2009

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Während ihr dies lest, stehe ich in der wunderschönen California Academy of Science und kündige die neuste Version von Google Earth an. Die Einführung dieser neuen Version ist für mich etwas ganz Besonderes, weil sie für mich den Moment markiert, an dem Google Earth vollständiger wird, weil die Erdkugel nun auch die Meere zeigt.

Gab es in Google Earth nicht immer schon Meere? Theoretisch ja. Wir hatten eine ausgedehnte blaue Fläche und grobe Abschattungen, die die Tiefe des Meeres andeuteten. Ab heute bieten wir jedoch sehr viel detailliertere bathymetrische Karten (Karten des Meeresbodens). Man kann unter die Meeresoberfläche abtauchen und alle Ecken und Winkel des Meeresbodens in 3D erkunden. Und wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr gleich noch die unzähligen Zusatzdaten betrachten, die Videos über Leben unter der Wasseroberfläche, Infos über die besten Surfspots, Aufzeichnungen verschiedener Meeresexpeditionen und vieles mehr enthalten.

Mit uns in der Academy sind viele der zahlreichen Meeresforscher und Fürsprecher, die dieses Projekt mit auf die Beine gestellt haben. Unter ihnen befinden sich Freunde von National Geographic, dem Monterey Bay Aquarium, NOAA, der US Navy, Scripps Oceanography und Woods Hole Oceanographic Institution. Vor allem möchte ich die Arbeit von Dr. Sylvia Earle hervorheben, die mich auf einer Konferenz vor drei Jahren beiseite nahm und mir sagte, dass Google Earth zwar hervorragend, aber nicht vollständig sei. (Weitere Details hierzu gibt es auf Englisch auf dem LatLong Blog). So sehr ich mich auch sträubte es zuzugeben, sie hatte doch Recht. Im Google Earth-Team hatten wir hart daran gearbeitet, eine umfangreiche 3D-Karte der Erde aufzubauen, aber wir hatten die Meere - und damit zwei Drittel unseres Planeten - grob vernachlässigt. Von Sylvia inspiriert machten wir uns ans Werk. Ich hoffe, ihr seid genauso gespannt darauf, unsere neuen Darstellungen der Meere und all die faszinierenden Geschichten um sie herum zu erkunden, die unsere Partner beigetragen haben.


Aber das ist noch nicht alles, was heute an Neuem geboten wird. Zusätzlich zu Google Ocean führen wir einige neue Funktionen ein. Wir hoffen, dass diese die Art und Weise, wie ihr Google Earth nutzt und eure Informationen mit anderen teilen könnt, weiter verbessern.

Historische Bilder: Bis heute zeigte Google Earth nur ein Bild eines Orts zu einem bestimmten Zeitpunkt. Mit dieser neuen Funktion kann man nun in der Zeit vor- und zurückreisen und Bilder aus verschiedenen Jahren, manchmal sogar Jahrzehnten sehen und die Veränderungen im Laufe der Zeit nachvollziehen. Wenn man beispielsweise in Google Earth nach San Francisco fliegt und den Zeitschieber einschaltet (indem man die kleine Uhr in der oberen Werkzeugleiste anklickt), wird man Zeuge der Entwicklung des Silicon Valleys in den letzten fünfzig Jahren von einer agrarwirtschaftlich geprägten Umgebung bis hin zur einer der weltweiten Technikmetropolen. Oder man kann in Stuttgart den Bau des Mercedes-Benz Museums nachverfolgen.

Touren: Eine der großen Herausforderungen in der Entwicklung von Google Earth war, es für Nutzer so einfach wie möglich zu machen, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Nutzer haben wunderschöne Ebenen erstellt und mit aller Welt geteilt, aber die Nachfrage nach einer Möglichkeit, andere durch die Informationen zu führen blieb offen. Die neue Tourenfunktion vereinfacht das Erstellen von Touren, die leicht erzählt, durchflogen und mit anderen geteilt werden können. All das wird möglich, indem man einfach auf Aufnahme klickt und die gewünschten Reiseziele anfliegt.

Mars in 3D: Dies ist unsere jüngste Station auf der virtuellen Reise durch die Galaxien und wurde in Zusammenarbeit mit der NASA möglich gemacht. Indem "Mars" aus der Werkzeugleiste in Google Earth ausgewählt wird, bekommt man Zugriff auf eine 3D-Karte des roten Planeten mit aktuellen, hochauflösenden Bildern, 3D-Gelände und Anmerkungen zu Landeplätzen und vielen anderen interessanten Funktionen.

Für diejenigen unter euch, die die Versionsnummern mitverfolgen: dies ist Google Earth 5.0. Wir fanden, dass der Zusatz von Meeren und "Zeit" einen Sprung von 4.3 auf 5.0 rechtfertigt. :-)

Das Google Earth-Team wird in der kommenden Woche detailliertere Posts zu den neuen Funktionen von Google Earth 5.0 auf Englisch auf unserem unserem LatLong Blog posten.





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